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AutorenbildRita Schreiber

Das innere Kind

Aktualisiert: 15. Nov. 2023

Was kannst Du tun, wenn Dich Deine Vergangenheit, in Form von Deiner Kindheit, immer wieder einholt? Wenn Du in der Gegenwart leben willst und eigentlich glücklich sein könntest, es Dir aber einfach nicht gelingen will? Wenn alte Gefühle Dich immer wieder einholen?




Wir besprechen heute 7 Punkte, was Du tun kannst, um endlich gelassener und kraftvoller in Deinem heutigen Leben zu sein



Das innere Kind, oder auch Inner Child, wie es heute gerne genannt wird, ist in aller Munde.

Überall begegnet es dem aufmerksamen Betrachter, in Büchern, überall im Internet, in modernen Filmen und sogar in der Werbung.

Vielleicht kennst Du die Werbung eines bekannten Handy-Netz-Betreibers: eine junge Frau sieht sich in ein einem Spiegel, nimmt sich aber als aufgewecktes Kind wahr. Oder ein Mann betrachtet sich im Schaufenster einer Automarke und sieht sich selbst als kleinen Jungen.


Bist Du schon mal Deinem kleinen „Ich“ begegnet?

Hast Du schon mal mit ihm oder ihr gesprochen?

Gefragt, wie es ihm oder ihr heute in Dir geht?

Wir alle können uns an unsere Kindheit erinnern, die einen mehr, die anderen nur bruchstückhaft.

Aber jeder hat sie - die Kindheit - erlebt.

Wie stark unsere Erinnerungen sind, hängt meist damit zusammen, wie angenehm diese Rückbesinnungen sind.

Sind überwiegend schöne Erfahrungen im Kopf, dann holen wir sie auch gerne wieder hervor.

Erinnern wir uns hingegen an Schmerzhaftes oder Beängstigendes, dann üben wir uns im Verdrängen.

Wir schieben aufkommende Gefühle beiseite, schließlich ist diese Zeit ja vorbei und wir leben heute in einem völlig anderen Kontext…

Bei manchen tauchen daher erst Erinnerungen ab einem Alter von 10 bis 12 Jahren auf. Sie verdrängen somit ihre ganze Kindheit und setzen ihr eigenes Erleben erst im beginnenden Teenageralter an.

Das Problem ist nur, das Verdrängte ist nicht wirklich weg, im Gegenteil, es wird ins Unterbewusstsein verschoben, hinter dicke Mauern weggesperrt und der Schlüssel weggeworfen.


Aber ist die Vergangenheit wirklich vorbei?


Spielfilme sagen regelmäßig „NEIN“ - die Vergangenheit ist nicht weg. Sie holt uns ein. Sei es nun im Horrorfilm oder bei Rosamunde Pilcher.

Und Hollywood hat hier recht. Ob es nun Geister sind oder das Umfeld, eine unerlöste Vergangenheit kommt nicht zur Ruhe.

Aber was passiert, wenn wir den vorhin beschriebenen Schlüssel zur Vergangenheit weggeworfen haben?

Wieso ist Vergangenes nicht vorbei und längst Gras darüber gewachsen?

Darauf gibt es eine ganz einfache, wie auch logische Antwort: Gefühle!

Unsere Gefühle verhindern, dass wir ausschließlich die Gegenwart genießen können und kraftvoll jeden Tag erleben.

„Aber“, wirst Du einwenden, „Es war ja nicht alles schlecht“ Es gab ja auch viel Schönes in der Kindheit“.

Stimmt, allerdings ist bei Vielen das Unterbewusstsein so unfair, ständig an das weniger Schöne erinnern zu wollen. Wir sind mit den unangenehmen Erfahrungen konfrontiert und das positiv Erlebte tritt dann in den Hintergrund.

So unfair wie schlau. Das Schöne ist in Harmonie mit unserem innersten Kern, die unangenehmen Gefühle warten noch auf Annahme und Erlösung.

Deshalb drängeln sie. Sie machen sich bemerkbar über Albträume, Kopfschmerzen oder es zwickt und zwackt woanders im Körper, über Wutausbrüche, unerklärliche Ängste, Verhaltensmuster oder, wenn es ganz blöd läuft, über Krankheitssymptome.

Gefühle wollen wahrgenommen und verarbeitet werden, unsere Seele strebt nach Frieden und Erlösung für uns.

Doch wie können diese Gefühle, die wir so erfolgreich verdrängen wollen uns dann erreichen? Über den Körper.

Wenn wir nicht nach Innen horchen, aufmerksam rein spüren, dann muss eine deutlichere Sprache her.


Wenn die Psyche nicht gehört wird, folgen körperliche Reaktionen


Und es gibt noch einen wichtigen Punkt: je autonomer und erwachsener wir erscheinen wollen, umso kindlicher können die Reaktionen in Situationen ausfallen, in denen wir an unsere Grenzen stoßen. Wir wollen souverän beim Chef sein, die Präsentation entspannt durchführen, die Auseinandersetzung gekonnt klären, stattdessen ist Ängstlichkeit, Unsicherheit oder Wut da.

Wir schweigen oder finden nur verletzende Worte, sind schmerzlich getroffen und die anderen sind Schuld oder wir fühlen uns ungenügend.

Die Bandbreite ist groß, doch alle kennen es.

Vor allem sind Gefühle angesprochen, die schon immer schmerzlich im Innersten gewirkt haben. Sie sind altbekannt und wir dachten, wir wären sie endlich los.

Doch nachdem nun die ganze Bandbreite an Unzulänglichkeiten vor uns liegt stellt sich die Frage was wir tun können.

Es gibt bereits Ansätze, die sagen, geh zum Kind, nimm Kontakt auf, lass Dir die Situation des Kindes zeigen in der der Schmerz entstanden ist und verändere die Situation.

Im WIE unterscheiden sich die Ansätze: sie reichen von: „Ich (die Erwachsene) bin jetzt da und nehme Dich aus der Situation“, „…nehme Dich in den Arm“, „Sage der Mutter dass sie falsch gehandelt hat und fordere einen neuen Umgang mit dem Kind ein“, bis zu „ich verzeihe Dir, Du wusstest es auch nicht besser“.

Doch seien Sie ehrlich: hat es geholfen? Sind Sie nun langfristig frei, mutig und souverän?

Haben sich die Gefühle zu Mutter und Vater oder wer auch immer damals die entscheidende Person war, dauerhaft verändert. Ist die Beziehung nun frei?

Wahrscheinlich nicht. Und warum nicht?


Wie wir alte Prägungen wirklich lösen können


All die alten Erlebnisse haben eine Kontext: Mutter oder Vater haben nicht einfach so gehandelt, random, weil ihnen danach war.

Sie haben so gehandelt, weil sie selbst ähnlich behandelt wurden, weil auch sie bestimmte Gefühle nicht mehr spüren wollten und nun ihr eigenes Kind sie an eben diese Gefühle erinnerte - dieses böse Kind…

Sie waren auch nur ohnmächtig und wurden daher wütend oder handlungsunfähig.

Also müssen wir auch deren Kindheit anschauen und sie ebenfalls erlösen.

Aber dazu gehören genauso unfähige Großeltern.

Du ahnst es bereits: das ließe sich endlos fortführen….

Brauchen wir aber nicht, denn unser Unterbewusstsein muss nur ca. 4 Generationen zurückgehen, um nachhaltig und stabil eine Veränderung zu etablieren.

In der Psychobionik haben wir festgestellt, dass wir diese 3 bis 4 Generationen brauchen um eine neue stabilere Ordnung aufbauen zu können.


Aktiviere Deine archetypischen Urbilder


Schritt 1 der Lösung ist also zurück in die Kindheit zu gehen und sich die einstige Prägungssituation anzuschauen.

Schritt 2 ist dann die dazugehörige Person (meist Mutter oder Vater) zu fragen, ob sie auch so was erlebt hat und sich diese Situation zeigen zu lassen.

Schritt 3 ist dann die gleiche Fragestellung bei den Großeltern und die Reise zum Entstehungspunkt. Sei es eine weitere Generation zurück oder ein Krieg, eine Vergewaltigung, geschlagen vom Lehrer oder was auch immer.

Die Bandbreite ist so groß wie das Leben selbst.

Im Schritt 4 muss eine Betroffenheit für die Auswirkungen bis ins heutige Leben erzeugt werden.

Die Ahnen sollen erkennen, dass ihr Verhalten oder auch ihr eigenes Verdrängen von Gefühlen noch in der heutigen Gegenwart die Souveränität beim Chef verhindert.

Schritt 5 ist die Zerstörung der Prägungsmuster und damit der abgesicherten Bilder mit den darin gefangenen Gefühlen. Sie dürfen wieder fließen.

Schritt 6 ist die Annahme der Gefühle - ein ganz wichtiger Aspekt!

Schritt 7 ist, die Veränderung in den Bildern, in der Wahrnehmung des Chefs oder des Partners zu erleben. Sich die eigenen Gefühle, auch unangenehmere wieder einzugestehen und sie wieder fließen zu lassen. Die Freiheit darin zu spüren und sie zu feiern.

Das bedeutet nachhaltige Freiheit und eine tiefe Annahme des inneren Kindes: so heilt es in der Tiefe und die Erinnerungen dürfen auch wieder frei vorbei ziehen wie die Wolken am Himmel.


Verzeihen aus tiefstem Herzen


Dies ist übrigens auch der Punkt, an dem ein ganz natürliches Verzeihen geschieht. Eine Herzöffnung, ganz von selbst und ohne Absicht.

Es ist spirituell und es ist heilend.







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